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Am 08.11.2023 verstarb der Gründungsvater und Ehrenmitglied unseres Vereins Dr.  med. Ulrich Plettner. Mit Dr. Ulrich Plettner verliert unser Verein und die Stadt Dessau-Roßlau einen großen Mäzen und begeisterten Theater- und Kunstliebhaber.

Der am 02.06.1937 in Dresden geborene Ulrich Plettner erwarb nicht nur in seiner beruflichen Tätigkeit als Chirurg und langjähriger Chefarzt in der Anhaltischen Diakonissenanstalt große Verdienste sondern auch in vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten und Initiativen.

Als aktiver Beteiligter der politischen und gesellschaftlichen Veränderungen der Wiedervereinigung erkannte Dr. Ulrich Plettner, dass zu einem demokratischen freiheitlichen Staat auch das bürgerschaftliche Engagement gehört. Die positive Aufbruchsstimmung der damaligen Zeit nutzend regte er mit einigen Gleichgesinnten  an, einen Förderverein für das Anhaltische Theater zu gründen.

So wurde am  22.01.1994  der Freundeskreis des Dessauer Theaters gegründet, der es sich zu seinen Aufgaben machte, das Theater ideell und materiell zu unterstützen. Dr. Ulrich Plettner, damals noch beruflich als Chefarzt der Chirurgie eingebunden, nutzte seine Freizeit mit vielen Ideen und Anregungen, sodass der Verein in der öffentlichen Wahrnehmung präsenter wurde, an Mitgliedern gewann und natürlich auch sichtbare Beiträge im Rahmen des Vereinszwecks erbrachte. Das “A“ im Schriftzug des Großen Hauses und der Behindertenaufzug waren erste Beispiele für den Fördergedanken des Freundeskreises. Eine weitere Anregung unter der Führung von Dr. Plettner war die Übernahme der Konzertreihe „…und sonntags ins Luisium“ , die nun schon seit über 40 Jahren besteht. Für den notwendigen gesellschaftlichen Diskurs sorgten bald die Theaterbriefe und der „Kornhausdialog“. Dr. Ulrich Plettner führte unseren Verein von 1994 bis 2001 und von 2005 bis 2007 als Vorsitzender an. Zum 10jährigen Jubiläum  des Vereins wurde auf seine Initiative und seiner maßgeblichen „Klingelbeutel“-Arbeit die „Stiftung der Freunde des Anhaltischen Theaters“ gegründet, um auch langfristig einen finanziellen Beitrag für das Theater zu erwirtschaften.  

Nach 2007 zog sich Dr. Plettner vom Vorsitz und später auch als Vorstandsmitglied aus der direkten Vereinsarbeit zurück, ohne die Arbeit des Vereins aus den Augen zu verlieren, was die regen Gespräche zu verschiedenen Anlässen bezeugten. Mit seiner ehrenamtlicher Tätigkeit als Stadtrat, als Gründungsmitglied der Anhaltischen Goethe Gesellschaft, des Fördervereins des Mausoleums Dessau und dem Wiederaufbau der Synagoge, deren Einweihung er schon geschwächt noch erleben durfte, wurden weitere Impulse für das gesellschaftliche Leben in Dessau gesetzt. Für sein umfangreiches Wirken wurden ihm die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland und die Fritz-Hesse-Medaille der Stadt Dessau-Roßlau verliehen.

Wir werden sein Vermächtnis als Unterstützer des Anhaltischen Theaters weitführen und entwickeln und ihn in dankbarer Erinnerung behalten

Oliver Thust